1800 – 1833 Zur Erwiederung seiner Verse an die
Königin von Spanien
Ist’s möglich,
dürfen wir den Ohren trauen?
Ist dir die
morsche Leier noch besaitet?
Wir hören, daß ein
Ton hernieder gleitet
Zu mattem Preise
der hispan’schen Frauen.
Was fleucht dein
zitternd Lied nach solchen Gauen,
Wo Heuchlerei mit blut’gen
Füßen schreitet?
Wächst Gottesbau
da, wo die Hölle streitet?
Vergebung würzt
das reuige Vertrauen.
Willst du
melodisch edles Recht verfechten,
Sing’ Hellas Ruhm und Navarinos Helden,
Den Baier-Fürsten
sing’, den gläubig freien,
Den muth’gen Preußen-König,
den Gerechten!
Wird solch ein
Lied ein neues Blatt uns melden,
So wollen wir das
alte dir verzeihen.
1800 – 1833
Dahin im Lenz! noch eh’ die
Stürme wehen,
So früh gebrochen diese zarte
Blüthe!
Ein kaltes Grab für – Jugend,
Unschuld, Güte,
Indeß die müden Greise
aufrecht stehen.
Nun könnt ihr Vater, Gatten,
Kinder sehen
Mit bangem Gram und zagendem
Gemüthe;
Vor Allen doch in wildem
Schmerz erglühte,
Die sie gebar, mit namenlosen
Wehen.
O
stille, still! Nichts ruft aus jenem Tage
Nicht leiser Schmerz zurück,
nicht Jammertöne;
Doch harret nur – im Duft der
jungen Rosen
Wird grüßend euch ihr milder
Geist umkosen;
Da flüstert sie: Denkt meiner
ohne Klage,
Wie man an alles Heil’ge denkt
und Schöne.